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- Update: 12.08.2021
Folgende Themen findest Du in diesem Artikel
Dieses Material benötigst Du für die Anlage eines Pilzbeets
Viel Equipment braucht es nicht, um Pilze auf Stroh selbst anzubauen. Das meiste wird in einem Haushalt mit Garten bereits vorhanden sein.
25 Pilzdübel reichen für ein Pilzbeet
50 x 50 x 20 cm ca. 50 L Volumen
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Pilzbeet anlegen | Der richtige Platz
Den Standort für das Pilzbeet solltest Du möglichst feucht, schattig und hell, aber ohne Zugluft oder viel direktem Sonnenlicht auswählen. Durch diese natürlichen Bedingungen kannst Du das Pilzbeet sich weitestgehend alleine überlassen.
Geeignete Plätze finden sich z.B. unter Bäumen, Hecken oder an Mauern und hinterm Gartenschuppen. Um Staunässe zu verhindern, sollte Regenwasser gut ablaufen können und sich keine Pfützen auf dem Beet bilden.
Ist der Boden sehr lehmig/schlammig, solltest Du Sand, Kies oder Lavagestein zur Strukturverbesserung einsetzen. Eingebracht als Drainageschicht unter dem Pilzbeet, sorgt es für eine gute Wasserverteilung im Boden, ganz ohne Staunässe.
Der richtige Anlagezeitpunkt für das Pilzbeet
Einmal angelegt, sind die Pilzbeete grundsätzlich mehrjährig und können bei guter Pflege über viele Jahre hinweg Pilze ausbilden. Ideal für eine Permakultur. Der geeignetste Zeitpunkt für die Anlage ist das milde Frühjahr, wenn die Nachttemperatur nicht mehr unter 5 °C sinkt und die letzten Fröste vorbei sind (Rosenseitling erst ab 15 °C).
Mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen im Frühling lässt sich das Pilzbeet auch prima mit einem Frühbeet kombinieren. Besonders der Rosenseitling und der Zitronenpilz profitieren davon und bilden früher die ersten Speisepilze aus.
Natürlich kannst Du das Pilzbeet auch später im Jahr anlegen. Beachte jedoch, das Myzel braucht 4 – 8 Wochen Zeit vor den ersten Nachtfrösten im Herbst, um ausreichend anzuwachsen. Erst dann übersteht es die winterlichen Temperaturen unbeschadet.
Pilz-Tipp
Du kannst bereits im Frühjahr mit den Vorbereitungen für Dein Pilzbeet beginnen und die Dübel dazu nutzen, um Deine eigene Pilzbrut z.B. auf Kaffeesatz anzulegen. So stellst Du Deine eigene Pilzbrut her und vermehrst das Pilzmyzel. Mit dieser Pilzbrut kannst Du dann im Frühling Dein Pilzbeet anlegen. Gehe dabei wie in der Anleitung „Pilzbrut vermehren und mit Dübeln und Kaffeesatz selber herstellen“ vor.
Vorteil: Der Pilz wächst schneller aus der Pilzbrut in Dein frisch angelegtes Pilzbeet ein und Du kannst wesentlich früher und dadurch meist auch häufiger im Jahr ernten.
Anleitung | Pilzbeet im Garten anlegen
Das Pilzbeet pflegen & als Dauerkultur betreiben
Wenn Du jedes Jahr wieder frische Speisepilze ernten möchtest, solltest Du das Beet auf den Winter vorbereiten. Zwar sind die meisten der PilzWald Sorten winterhart (Ausnahme: Rosenseitling), dennoch überstehen sie den Winter besser, wenn das Pilzbeet im Herbst abgedeckt wird. Diese Abdeckung dient dem Pilzmyzel gleichzeitig als weiteres Substrat im nächsten Jahr, um wieder viele frische Speisepilze auszubilden.
Streu eine etwa 2 cm dicke Schicht aus Laubholzhäckseln auf das Pilzbeet und arbeite es leicht in den Boden ein. Tannenzweige und Laub dienen als zusätzlicher Kälte-bzw. Frostschutz.
Pilz-Tipp
Pro Pilzbeet lässt sich nur eine Pilzsorte anbauen. Eine Mischung mehrere Sorten ist nicht möglich und führt dazu, das keine Pilze wachsen.
Zwischen den Pilzbeeten unterschiedlicher Sorten sollten min. 20 cm Abstand liegen.
#1 Pilzsubstrat herstellen & wässern
Bevor Du das Substrat wässerst, empfehlen wir Dir mit den Dübeln eine DiY-Pilzbrut anzulegen. Dies dauert ca. 2 – 4 Wochen und ist für Anfänger sehr empfehlenswert.
Je nach Pilzsorte kannst Du unterschiedliche Substratbestandteile wie z.B. Stroh, Holzhäcksel, Strohpellets etc. für die Anlage des Pilzbeets nutzen.
Austernpilz: Laubholzhäcksel, Stroh
Kräuterseitling: Mischung aus Laubholzhäckseln und Stroh (1:1)
Shii-Take: Laubholzhäcksel
Nimm das Substrat und gib es in einen Eimer oder Fass mit frischem Leitungswasser und lass es für 1 -2 Stunden darin wässern.
#2 Grube für das Pilzbeet ausheben
In der Zwischenzeit kannst Du damit beginnen, die Grube für Dein Pilzbeet auszuheben und vorzubereiten. Heb eine Grube mit den Maßen 50 x 50 cm und 20 cm Tiefe aus. Füll als Drainageschicht etwa 10 L Sand, Kies oder Tonscherben ein.
Gib die Hälfte des Substrats in die Grube und Steck 15 Dübel verteilt hinein bzw. verteile die DiY-Pilzbrut in kleinen Stücken gleichmäßig über das gesamte Substrat.
Verteile das restliche Substrat darauf, leg die übrigen Dübel auf und bedecke alles mit einer 2 -5 cm dicken Erdschicht, fertig!
#3 Abwarten & Tee trinken - die Durchwuchsphase
Je nach Pilzsorte dauert es jetzt 2 – 6 Monate, bis das Pilzmyzel ausreichend das Substrat durchwachsen hat und bis kurz unter die Oberfläche vorgedrungen ist.
Jetzt wartet der Pilz bis alles stimmt, um plötzlich, wenn die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit passen, mit dem Pilzwachstum zu beginnen.
Pilz-Tipp
Mit einer geschickten Kombination der Pilzsorten kannst Du das ganze Jahr über frische Speisepilze ernten & genießen.
#4 Hurra, die Pilze sind da!
Wenn die Pilze einmal mit dem Wachstum beginnen, verdoppelt sich Ihre Größe praktisch über Nacht. Die Pilze sind in jeder Größe genießbar und entfalten ihr volles Aroma kurz vor der Sporenreife, wenn sich der Hutrand leicht nach oben wölbt und abdunkelt.
Die Pilze bzw. Pilztrauben kannst Du einfach von Hand aus dem Boden drehen oder mit einem Messer abschneiden und von Erdresten säubern.
Praxistipp: Ein Pilzbeet muss nicht unbepflanzt bleiben
Ein Pilzbeet lässt sich ideal doppelt nutzen und z.B. mit Gemüse zusätzlich bepflanzen. Dabei profitieren beide Seiten. Das Gemüse spendet Schatten und sorgt für eine weitere Ernte. Durch das regelmäßige Gießen entsteht ein ideales Mikrohabitat für die Speisepilze. Das Pilzmyzel im Boden schadet den Pflanzen nicht und kompostiert die Nährstoffe im Holz und Stroh. Damit fördert es den natürlichen Nährstoffkreislauf im Boden und wirkt humusbildend.
10 Antworten
Hallo, ich habe die Kräuterseitling-Dübel zu Weihnachten bekommen. Nun freu ich mich sehr, habe hier nun viel gelesen, aber hätte trotzdem natürlich noch Fragen.
1) wenn ich mit den 25 Dübeln eine Pilzbrut, wie in der Anleitung beschrieben, vorziehe, reicht die Menge von einem vollen 1L Weckglas dann für das hier beschriebene Beet?
2) Wenn ich im März anfange mit der Kaffeesatz-Brut, damit ich dann im April/Mai rauspflanzen kann, hält sich die Packung so lange? Weil drauf steht man soll es zeitnah verwenden. Oder kann ich die Brut dann einfach so lange weiter füttern bis ich sie brauche und ggf. auf mehrere Gläser verteilen?
3) ich habe noch Stroh vom letzten Jahr im Holzlager liegen. Das ist bisschen feucht geworden, kann ich das trotzdem als Substart (Gemischt mit Holzhäksel) nehmen, oder lieber neues holen?
Ganz lieben Dank 😊
Hallo Helena,
vielen Dank für die spannenden Fragen!
Zu 1:
Ja, 1 Liter reicht für ein Pilzbeet mit den angegebenen Maßen. Mehr Pilzbrut ist aber natürlich immer besser. Es gibt nicht zuviel. 😀
Zu 2:
Ja, es wäre besser bereits gegen Ende Januar zu starten und die Pilzbrut langsam zu vermehren. Die Ansätze kannst Du später auch auf mehrere Gläser aufteilen, vermehren und weiter füttern.
Zu 3:
Nimm besser frisches Stroh, welches nicht breits nass gelagert wurde. Feuchtes Stroh wird sehr schnell bereits durch Schimmel befallen und dann kann der Pilz nicht mehr richtig einwachsen.
Viele Grüße,
Alex
Hallo ich habe mir Braunkappen und Kräuterseitlinge bestellt kann ich die auch auf Heu auspfanzen oder brauchen die immer Stroh ?? Und kann ich die jetzt noch setzen oder ist es schon zu spät dafür ?? Gruß Marina
Hallo Marina,
ja, Du brauchst unbedingt Stroh. Heu ist nicht für die Pilzzucht geeignet. Für den Kräuterseitling solltest Du unbedingt vor der Anlage Deines Pilzbeets eine Vorkultur auf Kaffeesatz anlegen.
Ja, Du kannst mit den Kräuterseitlingen auch jetzt noch mit der Vokultur starten und dann damit ein Pilzbeet anlegen. Wichtig bei der anlage des Pilzbeets im Sommer ist ausreichend Feuchtigkeit, sonst kann das Pilzmyzel nicht wachsen.
Gerne beantworten wir Dir weitere Fragen.
Viele Grüße,
Alex
Hallo,
ich habe mir gerade ein Paket Dübel für Kräuterseitinge gekauft. Die Dübel möchte ich noch ein wenig vermehren um sie dann in ein Pilzbeet im Garten zu pflanzen(?).
Wieviel Substrat (Holzhächsel) benötige ich erfahrungsgemäß für ein Beet 50x50x20cm? Reicht da ein 15KG Sack aus?
Viele Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
ja, 15 kg Holzhäcksel reichen völlig aus. Es braucht ca. ein bis zwei 10 L Eimer an Substrat.
Für den Kräuterseitling würde ich Dir noch empfehlen, Strohhalme unterzumischen, da diese leichter vom Pilz verwertet werden können.
Auch solltest Du vor dem Impfen des Pilzbeets mit den Kräuterseitling Pilzdübeln eine DiY-Pilzbrut (Anleitung) anlegen. Die zusätzlichen Nährstoffe im Kaffeesatz sind wichtig, damit das Myzel schnell ins Pilzbeet-Substrat einwächst.
Viele Grüße,
Alex
Hallo Alex,
vielen Dank für die Infos. Ich habe gleich noch eine Frage. Ihr sagt ja, das sich so ein Beet auch zum bepflanzen eignet. Ich ziehe gerade Mangold hoch und würde ihn gern in das Beet setzen. Verträgt sich das?
Gruss Thomas
Hallo Thomas,
ja, dass klappt für gewöhnlich ohne Probleme. Die Deckschicht aus Erde muss dann natürlich ausreichend dick sein, damit der Mangold gut wächst.
Für die Bepflanzung eines Pilzbeets sind alle Sorten aus unserem MycoGreens Saatgut Set geeignet.
Viele Grüße,
Alex
Hallo, ich möchte gern ein größeres Projekt starten und brauche etwas Hilfe. Liebe Grüße Marco
Hallo Marco,
vielen Dank für Deine Frage. Wenn Du ein gewerbliches Projekt starten möchtest, benutze einfach unser Kontaktformular für Gewerbekunden.
Ansonsten hast Du hier die Möglichkeit mit uns in Kontakt zu treten.
Gerne beantworten wir Dir weitere Fragen.
Viele Grüße,
Alex