Anleitung | Pilzbrut vermehren & aus Dübeln mit Kaffeesatz selber herstellen

Folgende Themen findest Du in diesem Artikel

Einleitung & Allgemeines

Wenn Du Dich bereits etwas mit der Pilzzucht beschäftigt hast, wird Dir der Begriff Pilzbrut (auch Körnerbrut genannt) sicherlich schon begegnet sein.

Was genau eine Pilzbrut ist, woraus sie besteht und wie Du diese ganz leicht mit etwas Geduld selbst herstellen und vermehren kannst, findest Du in dieser Pilzbrut Anleitung.

Was ist eine Pilzbrut?

Pilzbrut ist ein Substrat, welches von Pilzmyzel be- und durchwachsen ist. Pilzmyzel sind sehr feine, meist weiße Fäden, welche das Substrat vollständig durchziehen.

Die Pilzbrut ist also das Trägersubstrat für den Speisepilz und lässt sich am besten mit einem Steckling bei Pflanzen vergleichen.

Dabei gibt es die Pilzbrut mit ganz unterschiedlichen Zusammensetzungen. Eine der geläufigsten Formen, speziell in der professionellen Pilzzucht verwendet, ist die Körnerbrut.

Pilzbrut vermehren

Exkurs | Welche Arten Pilzbrut gibt es?

Körnerbrut ist die klassische Pilzbrut und besteht meistens aus Getreide wie Weizen, Roggen und Hirse bzw. einem Gemisch daraus.

Eine Körnerbrut wird vorwiegend im professionellen Pilzanbau eingesetzt, da diese Erfahrung in der Anwendung und sterile Bedingungen voraussetzt.

Hinzu kommt, dass Körnerbrut sehr aufwändig in der Herstellung ist, nicht lange gelagert werden kann und meist tiefe Temperaturen bei der Lagerung benötigt.

Substratbrut ist der Körnerbrut sehr ähnlich, besteht aber zu einem großen Teil aus Stroh, Laubholzhäcksel oder Sägemehl.

Eingesetzt wird die Substratbrut ähnlich wie die Körnerbrut, hauptsächlich jedoch beim Anbau auf unsterilen Substratmischungen und Holz.

Mit speziellen Impfmaschinen, lassen sich so Holzstämme sehr schnell mit dem Pilz animpfen.

Pilzdübel werden klassisch für das Impfen von Holzstämmen eingesetzt. Der Dübel wird dabei in ein vorgebohrtes Loch eingehämmert. Das geht leicht und benötigt nur wenig Equipment.

Gerade im Hobbybereich und für Anfänger sind Pilzdübel daher die erste Wahl. Sie lassen sich gut lagern, sind entsprechend günstig und einfach in der Anwendung.

Je nach Anbaumethode und Pilzsorte empfiehlt es sich, aus den Pilzdübel eine Pilzbrut mit Kaffeesatz anzulegen. Diese Vorkultur kannst Du bereits im Frühjahr vorbereiten und damit zur neuen Gartensaison z.B. direkt ein Pilzbeet oder Strohballen animpfen.

So vermehrst Du Dein Pilzmyzel, sammelst erste Erfahrung beim Pilzanbau und erhältst meistens früher die erste Ernte.

Was mache ich mit einer Pilzbrut?

Die Pilzbrut dient dazu, eine größere Menge Substrat mit einem Speisepilz anzuimpfen. Diese lässt sich daher ideal für die Anlage einer Pilzzucht auf Strohballen und im Pilzbeet nutzen.

Durch die größere Menge an Substrat und die erhöhte Nährstoffverfügbarkeit in einer selbst vermehrten Pilzbrut, wächst das Pilzmyzel schneller und stärker in das neue Substrat ein.

Die Ernte fällt größer aus und ist früher reif.

Hinzu kommt, dass Du die Pilzbrut einige Male wieder mit frischem Substrat weiter vermehren kannst.

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Wann lege ich die Pilzbrut am besten an?

Wann Du mit der Vorkultur einer Pilzbrut starten solltest, hängt ganz davon ab, was Du mit der Pilzbrut machen möchtest.

Grundsätzlich kannst Du die Pilzbrut im Haus ganzjährig anlegen und verarbeiten.

  • 1 Liter Pilzbrut aus Dübeln selber zu vermehren dauert ca. 4 Wochen.

Wenn Du mit der Pilzbrut ein Pilzbeet z.B. im Hochbeet oder einen Strohballen im Garten impfen möchtest, solltest Du mit der Vorkultur der Pilzbrut etwa 4 Wochen vor dem geplanten Termin starten.

Welche Pilzsorten sind für eine DiY Pilzbrut geeignet?

Es gibt viele Pilzsorten zur Auswahl, doch nicht alle Zuchtpilze sind dafür geeignet, um aus Dübeln eine Pilzbrut auf Kaffeesatz anzulegen. In dieser Übersicht zeige ich Dir, welche Pilzarten geeignet sind.

DiY Pilzbrut vermehren & mit Kaffeesatz selber herstellen

Dieses Material benötigst Du

In der folgenden Bilder-Anleitung siehst Du, wie eine Pilzbrut mit Pilzdübeln, Kaffeesatz und einigen Holzhäckseln angelegt wird.

Über die einzelnen Punkte der Materialliste gelangst Du zu empfohlenen Produkten, die Du direkt für die Pilzzucht im Einmachglas nutzen kannst.

Bitte beachte unbedingt unsere Mengenangaben beim Kaffeesatz!

Die Menge an Kaffeesatz kann nicht einfach erhöht werden, damit das Glas schneller voll ist. Das Myzelwachstum braucht seine Zeit und muss langsam vermehrt werden, damit kein Schimmel entsteht.

Bei einem Kuchenrezept lässt sich auch nicht einfach die Menge an Mehl erhöhen.

Bilder-Anleitung | Pilzbrut aus Dübeln mit Kaffeesatz anlegen

Jedes Jahr werden in Deutschland rund 400.000 Tonnen Kaffee verbraucht. Der dabei anfallende Kaffeebrei landet aber allzu häufig ungenutzt einfach im Müll.

Dabei steckt in jeder Kaffeebohne jede Menge Arbeit, Fleiß und Ressourcen, die es lohnt, auch nach dem Genuß weiter zu nutzen.

Denn der Kaffeesatz enthält auch nach dem Aufbrühen noch viele wertvolle Nährstoffe, welche einen idealen Substrat-Nährboden für Speisepilze bilden (können).

Es wäre viel zu schade, diese wertvolle Ressource einfach wegzuwerfen.

Nutze ihn für Dein Pilzzucht-Projekt und leiste damit einen Beitrag zum Upcycling.

Übrigens: In Deinen Pilzen ist später kein Koffein enthalten.

Anleitung Pilzbrut selber vermehren Schritt für Schritt

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Schritt 1 | Vorbereitung

Wasch Dir zu Beginn gründlich die Hände und fass wenn möglich das Substrat und die Dübel nicht mit bloßen Händen an.

Hygiene und Sauberkeit ist der Schlüssel zum Erfolg.

Leg Dir alles an Material griffbereit hin (Materialliste).

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Schritt 2 | Kaffeesatz abkühlen

Frisch aufgebrüht ist der Kaffeesatz noch zu heiß. Laß diesen handwarm abkühlen.

Deck den Kaffeefilter während des Abkühlens mit einem sauberen Küchenpapier ab, ohne dass dieses den Kaffeesatz berührt. So landet kein Staub auf dem frischen Satz.

Du benötigst ca. 3 EL (leicht gehäuft) frischen Kaffeesatz für den ersten Ansatz der Pilzbrut.

Kaffeesatz sollte immer nur frisch nach dem Aufbrühen verwendet werden, da er nur so ausreichend keimreduziert ist und nicht so schnell zu schimmeln beginnt.

Wenn Du nur wenig Kaffee trinkst und daher auch nur wenig Kaffeesatz anfällt, kannst Du ihn mit diesem Tipp dennoch sammeln.

Gib den Kaffeebrei im Filter einfach in eine saubere Dose und frier diesen ein.

So bleibt der Kaffeesatz frisch, beginnt nicht zu Schimmeln und Du kannst ihn portionsweise verwenden.

Wenn Du den Kaffeesatz in eine Eiswürfelform gibst und einfrierst, hast Du immer eine passende Portion griffbereit.

Pilz-Tipp

Du kannst das Glas vorher mit kochendem Wasser ausspülen oder im Ofen bei 160 °C Umluft für 30 Minuten mit geschlossenem Deckel „backen“, um es zu sterilisieren. Mit WECK Gläsern klappt das ohne Probleme. Achte bitte darauf, ob Dein Glas dafür geeignet ist.

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Schritt 3 | Das Glas befüllen

Stell das Glas vor Dich hin und leg alle Materialien griffbereit hin.

Je sauberer und zügiger Du arbeitest, desto höher ist der Erfolg.

Pilz-Tipp

Achte beim Befüllen des Glases mit Kaffeesatz darauf, diesen nur auf dem Boden des Glases zu verteilen und nicht ausversehen über die Innenseite zu verschmieren. Das senkt das Risiko für einen Schimmelbefall.

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1. Schicht Kaffeesatz & Dübel einfüllen

Jetzt kannst Du 1 EL (leicht gehäuft) frischen Kaffeesatz zugeben und auf dem Boden verteilen. Der Kaffeesatz darf noch höchstens handwarm sein!

Drück die Packung Pilzdübel hin und her, bis sich die Dübel vereinzeln. Gib die Hälfte der Dübel ins Glas und verteil sie gleichmäßig.

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2. Schicht Kaffeesatz & Dübel einfüllen

Füg die restlichen 2 EL (leicht gehäuft) Kaffeesatz auf die Dübel und verteil ihn.

Gib die übrigen Dübel oben drauf, drück diese leicht an aber deck diese nicht mit Kaffeesatz ab. Die Dübel sollten noch zu sehen bleiben.

Leg den Deckel lose und ohne Gummiring auf (Weck Glas) bzw. stich einige Luftlöcher in den Deckel (Metalldeckel) und stopf etws Watte als Luftfilter hinein.

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Schritt 4 | Pilzbrut durchwachsen lassen

Jetzt ist Deine Geduld gefragt, die Pilzbrut benötigt etwas Zeit. Stell die Pilzbrut im Glas bei normaler Zimmertemperatur im Schatten, aber nicht über einer Heizung oder am Fenster, auf.

Es dauert ca. 4 – 10 Tage, bis das Myzel den Kaffeesatz vollständig durchwachsen hat.

Je wärmer die Temperatur, desto schneller wächst das Myzel (empfohlen max. 23 °C).

Erst weiter füttern, wenn alles durchwachsen ist.

Es ist wichtig, dass Du die Kultur erst weiter anfütterst, wenn der gesamte Kaffeesatz vom weißen Pilzmyzel durchwachsen ist.

Nur so schafft es das Pilzmyzel schneller als z.B. Schimmelpilze in den Kaffeesatz einzuwachsen.

Schimmel lässt sich meistens recht einfach vom weißen Speisepilzmyzel unterscheiden. Sobald sich das weiße Myzel aber grün, blau oder schwarz verfärbt, handelt es sich meist um Schimmel.

Junges Speisepilzmyzel wächst praktisch immer weiß im Substrat. Jedoch gibt es, gerade mit zunehmendem Alter der Kultur und je nach Substrat, Ausnahmen.

 

Schimmel beseitigen

Wächst der Schimmel an der Oberfläche, lässt sich dieser mit einem Löffel entfernen.

Entferne die Schimmelstelle großzügig aber vorsichtig, um die Schimmelsporen nicht zu verteilen. Erst in den kommenden Tagen wirst Du sehen, ob die Kultur schimmelfrei weiterwächst.

Ist der Schimmel am Boden oder mitten im Substrat, sollte dieses entsorgt werden. Als Trostpflaste kann man diese Brut z.B. auf dem Kompost geben und mit etwas Glück wachsen dann dennoch Pilze.

 

Ausnahmen

Es gibt aber auch Ausnahmen. Es kommt häufiger vor, dass das wachsende Myzel eine gelbliche Flüssigkeit absondert. Das ist ganz normal.

Auch beim Shii-Take ist es normal, dass sich mit zunehmendem Alter eine braune „Kruste“ bildet. Diese ist eine besondere Schutzschicht des Shii-Take Myzels, welches sich bereits auf den Dübeln bilden kann.

Mit zunehmendem Alter, verfärbt sich das Myzel des Rosenseitlings rötlich pink. Auch dies ist normal.

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Schritt 5 | Pilzbrut vermehren & mit Kaffeesatz füttern

Ist das Kaffeesatz-Substrat fertig durchwachsen, kannst Du die Kultur mit weiterem frischen Kaffeesatz anfüttern und die Pilzbrut vermehren.

Wiederhole die folgenden Schritte, bis das Glas fast voll ist (Schritt 6).

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Schritt 6 | Pilzbrut im Glas schütteln & aufbrechen

Schüttel das Glas, bis die Pilzbrut vollständig aufbricht und sich in kleine Stücke zerteilt. Das sieht ersteinmal sehr rabiat aus, wenn das oberflächliche Myzel so aufgebrochen wird und „verschwindet“.

Dies ist für den Pilz jedoch kein Problem. Das Myzel bildet sich in den kommenden Tagen wieder neu und durchwächst schnell den frischen Kaffeebrei.

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Pilzbrut maximal 1:1 mit Kaffeesatz füttern

Misch nicht zu viel frischen Kaffeesatz auf einmal zu Deiner Pilzbrut hinzu. Du solltest maximal die gleiche Menge frischen Kaffeesatz zumischen, wie bereits durchwachsene Pilzbrut vorhanden ist (1:1).

So kann das Myzel den neuen Kaffeesatz schnell durchwachsen und Schimmel hat kaum eine Chance.

Kaffeesatz aus einer Filtermaschine oder French-Press ist häufig zu feucht, um direkt verwendet zu werden.

Ist der Kaffeebrei zu naß, wird er nur langsam vom Myzel durchwachsen und es bildet sich schneller Schimmel.

Die Feuchtigkeit lässt sich aber leicht anpassen.

Drück den Kaffeesatz mit einem sauberen Löffel einfach im Filter noch etwas aus, sodass überschüßiges Wasser abfließen kann.

Wie pflege ich die Pilzbrut im Einmachglas?

Wenn die Pilzbrut frisch angelegt ist, benötigt es keine weitere Pflege.

Die Feuchtigkeit im Glas reguliert sich selbst. Das Lüften der Kultur ist nicht notwendig und häufig sogar kontraproduktiv.

Je häufiger Du das Glas öffnest, desto mehr Staub, Bakterien und Schimmelsporen können in die Pilzbrut gelangen. Dies gilt es betmöglich zu vermeiden, gerade am Anfang.

Die Pflege der Pilzbrut beschränkt sich jetzt darauf, diese immer wieder mit frischem Kaffeesatz anzufüttern, sobald das Myzel die letzte Schicht vollständig durchwachsen hat.

Wo lasse ich die Pilzbrut durchwachsen?

Frisch vermehrte Pilzbrut braucht eine normale Zimmertemperatur zwischen 15 – 25 °C. Licht ist während des Myzelwuchses nicht erforderlich.

Damit die Pilzbrut nicht überhitzt, stell das Glas nicht über/auf eine Heizung oder direkt am Fenster auf.

Das wachsende Myzel benötigt Sauerstoff, stell die Brut also nicht in eine luftdichte Kiste.

Am besten stellst Du die Brut einfach in ein Regal. So kannst Du den Wuchs des Myzels auch direkt gut beobachten.

Für Fortgeschrittene: Pilze direkt im Glas wachsen lassen

Die Pilzbrut wird üblicherweise als Vorkultur angelegt, um damit z.B. einen Strohballen, ein Pilzbeet oder mehrere Holzstämme anzuimpfen.

Die Vorkultur birgt den Vorteil, dass durch den Kaffeesatz mehr Nährstoffe in die Brut gelangen, diese weiter vermehrt wird und Du sie dadurch großflächiger verteilen kannst.

Doch ist das Glas voll, können die Pilze auch direkt aus dem Glas wachsen. Die Pflege dieser kleinen Kultur ist jedoch aufwändiger als bei den natürlichereren Anbauvarianten. Daher ist dies nur fortgeschrittenen Pilzzüchter und als Experiment mit überzähliger Brut zu empfehlen.

Dennoch möchten wir hier beschreiben, wie Du die Pilze auch direkt aus dem Glas anbauen kannst und am besten pflegst.

Das benötigst Du

Pilzzucht Set

Schritt 1 | Pilzbildung einleiten

Nimm den Deckel ab und leg diesen bei Seite. Leg das Glas jetzt auf die Seite mit der Öffnung nach vorne. Besprüh das Substrat 1x pro Tag mit frischem Leitungswasser.

Im Glas sollte sich aber kein Wasser am Boden ansammeln (Staunäße).

Jetzt dauert es 5 – 14 Tage, bis die Pilze wachsen. Sobald sich die ersten Pilze zeigen, besprüh diese täglich 1 – 2x mit frischem Leitungswasser.

Zimmergewächshäuser sind nicht nur für die Anzucht von Pflanzen hilfreich, sie können auch ideal für den Anbau von Pilzen eingesetzt werden.

Mit ihnen ist es leichter, eine konstant erhöhte Luftfeuchtigkeit um die wachsenden Pilze zu erhalten.

Wichtig ist, dass Zimmergewächshaus nicht wie üblich ans Fenster oder über eine Heizung zu stellen. Durch das einfallende Licht heizt es sich sonst zu schnell auf und schädigt den Pilz (Treibhauseffekt).

Regelmäßiges lüften und die Deckelhaube leicht versetzt auflegen hilft dabei, den Pilzen genügend Frischluft zuzuführen und wirkt einer Schimmelbildung entgegen.

Damit die Pilze gut wachsen, benötigen diese viel frische Luft und eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit.

Sprüh die Innenseite der Deckelhaube zusätzlich 1 – 2x pro Tag mit frischem Leitungswasser ein.

So versorgt, wachsen die Pilze schnell erntereif heran.

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Schritt 2 | Pilze ernten & genießen

Je nach Sorte dauert es unterschiedlich lang, bis die Pilze erntereif sind.

Du kannst die Pilze ernten, sobald diese nicht mehr größer werden, sich der Hutrand leicht bräunlich einfärbt und hochwölbt. Spätestens wenn sich ein Staub unter den Pilzen sammelt, solltest Du diese ernten.

Nimm die ganzen Pilze in die Hand und dreh diese mit einer sanften Bewegung aus dem Substrat heraus.

Substratreste kannst Du einfach abbürsten oder wegschneiden.

Guten Appetit!

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34 Antworten

  1. Hallo, ich habe eine Frage wie ich beim durchwachsen der Pilzbrut am besten vorgehen soll.
    In der Anleitung steht, dass die Gläser dabei verschlossen bleiben sollen, damit keine Verunreinigung rein kommen kann.
    Gleichzeitig steht auch, dass das Substrat Frischluft benötigt.
    Wie kann ich das am besten umsetzen?

    Vielen Dank, Tobias

    1. Hallo Tobias,

      ja, genau richtig. Luft findet seinen Weg z.B. bei nicht ganz verschraubten Gläsern, ohne das Kontis viele Möglichkeiten haben ins Glas einzudringen.

      Bei einem Bügel-Einmachglas reicht es aus, das Dichungsgummi zu entfernenen und den Glassdecekl mit Bügel zu verschließen.

      Alternativ Löcher in den Deckel machne und mit Watte verschließen.

      Viele Grüße,
      Alex

  2. Ich bin über eine Ausstellung „Mind the Fungis“ auf die Herstellung von stabilen Verbundwerkstoffen auf die Zucht von Pilzen aufmerksam geworden. Als Kunstschaffender möchte ich mittels zweier negativer Halbformen diese mit Pilzsubstrat füllen, um dann nach der Wärmebehandlung einen stabilen Gegenstand zu erhalten. Ich habe bereist mit Baumschwammpartikel in Petrischalen, Körnerbrut …) experimentiert, die aber alle nicht erfolgreich waren.
    Würde man mit den angebotenen Zuchtsets für Speisepilze (Austernseitling) auch einen stabilen Verbundwerkstoff herstellen können.
    Welche Vorgehensweise bzw. welche Angebote können sie empfehlen?
    Hoffnungsvoll freue mich auf Ihre Antwort und bedanke mich im Voraus für Ihre Bemühungen.

    1. Hallo Roland,

      eine wirklich spannende Frage! Das Feld der Mycomaterialien ist noch sehr neu, daher gibt es noch wenig Infos und Angebote dazu. Grundsätzlich wirst Du aber nicht darum herum kommen, weiter zu experimentieren, bis es klappt.

      Die Pilzzucht-Sets werden dafür eher nicht geeignet sein. Am besten arbeitest Du mit einer Pilzbrut (Körnerbrut) von einer sehr schnell wachsenden Pilzart (Austernpilz).

      Das Arbeiten mit Petrischalen braucht viel Erfahrung und geeignetes Equipment, um diese unter absolut sterilen Bedingungen anzulegen. Ohne Laborerfahrung dauert es seine Zeit und es gibt viele Rückschläge, bis man sich die nötigen Skills angeeignet hat. Das wichtigste ist, sich davon nicht entmutigen zu lassen und sich bei jedem neuen Versuch verbessern zu wollen. Dann klappt es irgendwann.

      Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg bei Deinem Projekt!

      Viele Grüße,
      Alex

  3. Hallo,
    ich bin gerade dabei mit einer Pilzbrut zu starten.
    Jetzt hab ich Kaffeesatz gesammelt, denn aber getrocknet um ihn besser lagern zu können.
    Funktioniert der auch noch bzw. muss ich ihn vor der Verwendung befeuchten?

    Danke
    LG Erich

    1. Hallo Erich,

      ja, der Kaffeesatz muss immer feucht sein, da das Pilzmyzel sonst nicht wachsen kann. Es wäre besser, direkt den frischen Kaffeesatz zu verwenden und diesen nicht vorher zu trocknen.

      Einmal getrocknet muss er unbedingt erneut abgekocht werden, damit eine ausreichende Keimreduktion gewährleistet ist.

      Viele Grüße,
      Alex

  4. Hallo, ich habe heute meine ersten Pilzdübel erhalten.
    Wie lange und wie kann ich die geschlossene Packung aufbewahren ehe ich mit der Pilzzucht starte?

    Grüße aus Mülheim

    Hans

    1. Hallo Hans,

      die Pilzdübel kannst Du kühl, trocken und original verpackt bei ca. 5 – 20 °C (nicht im Kühlschrank) für bis zu 2 Monate lagern.

      Hinweise zur Lagerung unserer Produkte findest Du auch in unsere FAQ.

      Gerne beantworten wir Dir weitere Fragen.

      Viele Grüße,
      Alex

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