- Geschätzte Lesezeit: 10 Minuten
- Update: 10.02.2021
Folgende Themen findest Du in diesem Artikel
Kurze Einleitung - Hochbeet & Pilzbeet anlegen
In dieser Anleitung zeige ich Dir, wie Du ein Hochbeet anlegst, richtig befüllst und ganz nebenbei und unter Deinem Gemüse ein Pilzbeet mit Speisepilzen anlegen kannst (Waldgarten Pilzbeet).
Du möchtest ein klassisches Pilzbeet anlegen? Dann findest Du hier die Anleitung: Pilzbeet im Garten anlegen.
Jeder Gartenfreund, jede Gartenfreundin kommt irgendwann an den Punkt, sich auch dem Anbau von eigenem Gemüse widmen zu wollen. Sei es selbst angezogen aus Samen oder mit Jungpflanzen aus dem Gartenmarkt: Eigenes Gemüse anzubauen ist nicht nur super lecker und gesund, sondern macht auch jede Menge Spaß!
Man sieht förmlich die Früchte seiner Arbeit und erntet was man sät.
Das mitunter etwas krumme Gemüse, besonders der alten Sorten, hat dabei seinen ganz eigenen Charme. Das große Plus: Das Gemüse hat einen intensiven im Geschmack und ist einfach frischer als die Vertreter aus dem Supermarkt.
Komfortabel arbeiten: Das Hochbeet
Wer den Anbau komfortabel gestalten möchte oder nur wenig Platz, z.B. auf dem Balkon, zur Verfügung hat, für den sind Hochbeete eine ideale Möglichkeit auch auf kleinem Raum einen eigenen Gemüsegarten zu realisieren.
Richtig angelegt, stecken in den vielen Schichten eines Hochbeets viele Nährstoffe, welche kontinuierlich den Boden anreichern und Humus bilden. Daher braucht ein gut angelegtes Hochbeet praktisch keinen Dünger.
Besonders praktisch: Hochbeete lassen sich individuell anpassen und finden eigentlich überall einen Plätzchen.
Ist das Hochbeet befüllt, geht es ans bepflanzen. Wer jetzt nur an Gemüse denkt, dem zeige ich in diesem Tutorial, wie sich auch ganz leicht Speisepilze ins Hochbeet integrieren lassen und einen echten Mehrwert bieten.
Wann lege ich das Pilzbeet im Hochbeet am besten an?
Wenn der Frühling langsam den Winter verdrängt und die ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Temperaturen über den Gefrierpunkt heben, ist es der richtige Zeitpunkt, sich um die Vorkulturen für die kommende Pilz- und Gemüsesaison zu kümmern.
Ein Hochbeet kann grundsätzlich das ganze Jahr über angelegt werden. Sinnvollerweise legt man es aber einige Wochen vor der Aussaat bzw. dem Auspflanzen der Jungpflanzen und Keimlinge an.
Zum einen, damit sich Unkraut nicht bereits etablieren kann und sich ein frisches Hochbeet nach dem Wässern und den ersten Regenschauern noch bis zu 20 cm absenken kann.
Je nach Struktur der Füllung fällt dieses Absenken unterschiedlich stark aus. Dies ist grundsätzlich kein Problem und die Pflanzen gedeihen trotzdem wunderbar. Um aber den durchaus begrenzten Platz in Deinem Hochbeet effizient auszunutzen, empfehlt es sich, diese Absenkung mit weiterer Deckerde auszugleichen und aufzuschütten.
Die in diesem Tutorial gezeigte Füllung wird durch das Schichten von feinem Material nur wenig absinken.
Letztlich gilt beim Gemüseanbau: Mehr Erde = größeres Wurztelwachstum = größere Pflanzen und mehr Ernte
Der richtige Zeitpunkt für ein gutes Myzelwachstum
Wenn Du beim Befüllen des Hochbeets auch gleich ein Pilzbeet anlegen möchtest, und ich gehe davon aus ansonsten wärst Du nicht hier, sollte dies im zeitigen Frühjahr vorbereitet werden.
Wichtig für die Anlage ist, dass das Myzel der Pilze am Anfang noch nicht winterhart ist. Es kann daher erst ab einer Nachttemperatur von 2 – 5 °C angelegt werden und sollte min 6 Wochen keinen Frost abbekommen.
Wir empfehlen das Pilzbeet mit einer Pilzbrut anzuimpfen. Diese gibt es fertig zu kaufen oder kann mit Pilzdübeln und Kaffeesatz selbst hergestellt werden. Dies ist besonders spannend, da Du das Myzelwachstum bei der DiY-Pilzbrut vom ersten Tag an beobachten kannst und so ein Gefühl für das Wachstum des Pilzes bekommst.
Im Hochbeet findet dieser Prozess vollständig im verborgenen unter der Erde statt. Die Anlage einer DiY-Pilzbrut auf Kaffeesatz mit Impfdübeln dauert ca. 4 Wochen.
Hier findest Du unsere Pilzdübel Produkte und die Anleitung fürs Pilzbrut herstellen.
Dieses Equipment & Material benötigst Du
Das nötige Werkzeug, Material und Substrat ist für kleinere Hochbeete überschaubar. Wir gehen jetzt nicht näher darauf ein, wie man aus Holz ein Hochbeet Pilzbeet bauen kann. Dafür gibt es zahlreiche Anleitungen im Web und Anbieter, die bereits fertige Hochbeet-Sets zum Selbstaufbau anbieten und preislich attraktiv sind.
Wir haben dieses Hochbeet gekauft, selbst aufgebaut und in diesem Tutorial verwendet. Viel gibt es dazu nicht zu sagen: Es ist einfach, schlicht, schnell aufgebaut und uns hat es daher gut gefallen.
Das Hochbeet steht bei uns im Innenhof und hat leider keinen Erdkontakt. Wir haben uns daher für ein Hochbeet auf Stelzen entschieden, würden aber jedem der die Möglichkeiten hat zu einem Hochbeet-Modell, welches auf der Erde steht raten.
Dies hat ganz praktische Gründe, es passt mehr Substrat hinein, es trocknet nicht so schnell aus und durch die höhere Füllmenge hat es eine längere Standzeit. Rundum: Die Pflege wird leichter.
Überblick | Materialliste für das Pilzbeet im Hochbeet
Das meiste Werkzeug wird in einem Haushalt mit Garten sicherlich schon verfügbar sein. Dennoch listen wir hier alles auf, was Du benötigst.
- Ein Hochbeet (min. 100 x 50 x 80 cm L/B/H)
- Einen Akkuschrauber für den Aufbau (Ein Schraubendreher geht aber auch)
- Optional eine Folie um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen
- Eine Schere bzw. ein Messer
- Kies, Tonscherben oder Lavagestein als Drainage
- Laubholzhäcksel (trocken), Stroh und/oder Kaffeesatz als Pilzsubstrat
- Optional: Nadelholzhäcksel als Sperrschicht
- Hochbeeterde (am besten torffrei)
- Optional: Eine automatische Tröpfchenbewässerung (macht im Sommer vieles einfacher)
Mehr braucht es letztlich nicht, um seinen eigenen kleinen Gemüse- und Pilzgarten im Hochbeet anzulegen.
Pilzbeet im Hochbeet anlegen - Diese Sorten sind geeignet
Es gibt viele Pilz- und Gemüsesorten zur Auswahl, doch nicht alle sind dafür geeignet, gemeinsam in einem Pilzbeet/Hochbeet gemeinsam zu wachsen. In dieser Übersicht findest Du die geeigneten Pilz- und Gemüsearten.
Pilzsorten
- Austernpilz *empfohlen*
- Kräuterseitling
- Zitronenpilz
- Braunkappe
- Reishi
- Rosenseitling
- Shii-Take
Gemüsesorten
- Mangold
- Radieschen
- Spinat
- Zuckerschoten
- Kresse
- Rote Beete
- Lauchzwiebeln
Pilz-Tipp
Unsere Empfehlung: Starte mit dem Austernpilz. Diese Sorte ist ideal für Anfänger geeignet, wächst zügiger als andere Sorten und es wachsen zuverlässig Pilze.
Der Kräuterseitling ist eine Pilzsorte für Fortgeschrittene und Profis.
Bilder-Anleitung | Hochbeet Pilzbeet anlegen
Ein Pilzbeet im Hochbeet anlegen ist nicht schwierig. Wie das Hochbeet richtig befüllt wird, und wie genau sich der Speisepilz integrieren lässt, siehst Du in dieser Bilderserie. Wenn Du Fragen hast, schreib uns gerne einen Kommentar.
Übersicht | Kurzanleitung Pilzbeet im Hochbeet anlegen
- Löcher in den Folienboden stechen
- Drainageschicht aus Lavagestein, Kies oder Tonscherben
- Sperrschicht aus Nadelholz
- Laubholzhäcksel als Substrat für den Speisepilz
- Buchenholzstämme als Langzeitnahrung
- 1 L Pilzbrut zum animpfen
- Weitere Laubholzhäcksel als Substrat
- Deckschicht aus torffreier Hochbeeterde
- Fertig ist Dein Pilzbeet im Hochbeet
Schritt für Schritt | Anleitung Pilzbeet im Hochbeet anlegen
Als erstes muss natürlich das Hochbeet aufgebaut werden. Als Schutz vor Feuchtigkeit ist es sinnvoll, dass Holz von innen noch mit einer Folie zu schützen. Das ist zwar keine Pflicht, verlängert aber die Lebensdauer des Holzes, gerade wenn ein Pilzbeet angelegt wird. Zur Erinnerung: Pilze ernähren sich von Holz.
Schritt 1 - Drainage einfüllen
Wir haben uns für eine Drainageschicht aus Lavagestein entschieden. Lavagestein ist ein regionales Material, und kann in gewissen Mengen Wasser aufnehmen und gleichzeitig überschüßige Feuchtigkeit ableiten.
Als erste Schicht kommen ca. 2 – 3 cm grobes Lavagestein ins Pilzbeet.
Darüber haben wir eine ca. 1 cm dicke Schicht aus feinem Lavagestein eingefüllt. Diese Schicht ist optional, wir hatten das Gestein noch übrig und daher verwendet. Nötig ist diese Zusatzschicht nicht.
Schritt 2 - Sperrschicht aus Nadelholz
Eines gleich vorweg: Nadelholz ist als Substrat nicht für die Pilzzucht geeignet! Nur die wenigsten Pilze können darauf wachsen.
Und genau das möchten wir uns mit dieser Sperrschicht aus Nadelholzhäckseln zu Nutze machen. Warum?
Wer bereits eigene Pilzkulturen angelegt hat wird wissen: Pilze haben ihren eigenen Kopf!
Häufig wachsen sie nämlich nicht dort heraus, wo wir uns dies wünschen sondern erscheinen urplötzlich auf der Rückseite, wachsen unten aus dem Topf anstatt oben oder bilden sich zwischen Substrat und Eimer.
Wir möchten aber, dass die Pilze nach oben heraus und zwischen den Gemüsepflanzen wachsen und nicht den kürzeren Weg nach unten durch die Drainageschicht nehmen, um die Pilzfruchtkörper auszubilden.
Genau deshalb fügen wir über der Drainageschicht eine Schicht aus Nadelholzhäckseln hinzu, um dem Pilzmyzel den Weg nach unten zu „blockieren“, da er durch Nadelholz nicht so gerne wächst.
Ca. 2 – 4 cm Nadelholzhäckseln reichen dafür schon aus.
Schritt 3 - Laubholzhäcksel einbringen & wässern
Jetzt folgt die erste Schicht Nahrung für unseren Speisepilz. Auf die Schicht Nadelholz kommen jetzt ca 2 – 4 cm Laubholzhäcksel (Buche) in einer mittleren Körnung (2 – 10 mm). Dieses Laubholz dient dem Pilzmyzel als Nahrung.
Anschließend werden diese Schichten ausgiebig bewässert, damit sich das Material it Wasser vollsaugen kann.
Schritt 4 - Buchenholz als Langzeitnahrung
Wir möchten unser Pilzbeet im Hochbet langfristig anlegen. Daher benutzen wir zum einen Holzhäcksel und kein Stroh, zum anderen fügen wir zusätzlich zu den Häckseln, ganze Buchenholzstücke hinzu.
Generell ist es so, das Strohsubstrate schneller zersetzt werden als Holzhäcksel und dadurch die Nährstoffe im Pilzbeet schneller aufgezehrt sind. Holzhäcksel werden durch die große Oberfläche jedoch ebenfalls schneller durch das Myzel aufgezehrt werden als ganze Holzstämme.
Eine Mischung daraus eignet sich daher ideal, um dem Pilzmyzel das einwachsen zu erleichtern aber dennoch genügen Nahrung für die kommenden Jahre zu bieten.
So vorbereitet wachsen bei guter Pflege im Sommer bis zu vier Jahre wieder frische Pilze im Pilzbeet heran.
Anschließend ebenfalls wässern, denn jetzt wird das Pilzbeet mit Pilzbrut geimpft.
Schritt 5 - Pilzbeet im Hochbeet mit Pilzbrut impfen
Jetzt kommt die vorbereitete bzw. gekaufte Pilzbrut zum Einsatz.
Zur Erinnerung: Hier findest Du die Anleitung Pilzbrut herstellen mit Kaffeesatz und Pilzdübeln
Als Pilzmanufaktur haben wir natürlich immer reichlich Pilzbrut zur Verfügung, weshalb wir bei der Anlage (Bilderserie) sehr viel davon genutzt haben.
Grundsätzlich reicht für die Anlage Deiner Pilzkultur im Hochbeet ca. 1 – 2 Liter vorbereiteter Pilzbrut mit Kaffeesatz, um das Pilzbeet ausreichend mit dem Myzel anzuimpfen.
Je mehr Pilzbrut Du benutzt, desto schneller wächst das Myzel ins Substrat und desto früher wachsen die ersten Pilze. Diese Grundregel gilt für alle Anbauverfahren in der Pilzzucht.
Schritt 6 - Pilzbrut mit Laubholzhäckseln abdecken
Ist die Pilzbrut gleichmäßig auf dem Substrat verteilt, kommt darüber eine 2 – 4 cm dicke Schicht weitrere Laubholzhäcksel als Nahrung.Wir haben darauf ebenfalls noch weitere Pilzbrut hinzugefügt.
Dies ist nicht zwingend notwendig. Solltest Du noch Pilzbrut übrig haben, kannst Du diese aber so wie wir verwenden.
Eine Schicht Pilzbrut reicht völlig aus.
Anschließend diese Holzhäcksel nocht leicht wässern, dann kann das Myzel gut einwachsen.
Schritt 7 - Hochbeeterde einfüllen
Abschließend wird das Pilzbeet im Hochbeet mit einer torffreien Hochbeeterde bis zum Rand aufgefüllt. Füll dabei die Erde ruhig bis zum Rand des Hochbeets auf, das Substrat wird sich ganz natürlich etwas absenken.
Die Erdschicht sollte 10 – 25 cm betragen.
Warum unbedingt torffrei? Neben den ökologischen Aspekten auf Torf zu verzichten (weiter unten haben wir dies näher ausgeführt) gibt es einen ganz praktischen Grund, weshalb eine torffreie Erde ideal für ein Pilzbeet im Hochbeet geeignet ist.
Torffreie Erde besteht meistens zu einem hohen Anteil aus kompostiertem Holzmaterial, welches teilweise noch nicht ganz zersetzt ist. Dadurch bildet die Erde eine luftigerere Struktur und sowohl Pflanzen wie auch der Speiepilz können gut hindurchwachsen.
Die Erde verdichtet sich nicht so stark wie Erden aus Torf, leitet Wasser besser ab und verhindert Staunäße und dient darüber hinaus auch noch als zusätzliche Nahrungsquelle für das Pilzmyzel.
Insgesamt also eine Win-Win-Situation für alle.
Finale | Pilzbeet im Hochbeet bepflanzen
Wenn Dein Pilzbeet im Hochbeet angelegt ist und mit Erde aufgefüllt wurde, ist es bereit, um mit Deinem Gemüse bepflanzt zu werden.
Du solltest dem Pilzmyzel etwa zwei Wochen Vorsprung geben, bevor Du das Beet bepflanzt. So kann sich das Myzel regenerieren und in das Substrat einwachsen.
Nach dieser Wartezeit, kann Du das Hochbeet ganz normal bepflanzen. Die Pflanzen stört das Pilzmyzel nicht und auch das Myzel wird jetzt nicht mehr durch die Pflanzen gestört, ganz im Gegenteil.
Das Pilzmyzel beginnt, die holzigen Bestandteile im Substrat zu zersetzen, kompostiert damit das organische Material und bildet zusätzlichen Humus. Diese Nährstoffe kommen dem Pflanzenwachstum zugute.
Diese Wartezeit kannst Du nutzen, um Deine Pflanzen bereits vorzuziehen. Wenn Du dabei nicht auf gekaufte Anzuchttöpfe aus Plastik zurückgreifen möchtest, kannst Du diese ganz leicht selbst basteln. Hier findest Du unsere Anleitung für recycelbare DiY-Anzuchttöpfe aus Haushaltsmaterialien.
Welche Erde ist für das Pilzbeet & Hochbeet geeignet?
Für ein Pilzbeet im Hochbeet sind alle Erden wie auch für ein normales Hochbeet geeignet. Für das Pilzmyzel gelten die gleichen Regeln wie für die Gemüsepflanzen letztlich auch.
Das Substrat sollte:
- Nährstoffe für das Gemüse liefern
- Eine lockere Struktur aufweisen
- Wasser speichern aber Staunäße verhindern
- Sich nicht zu stark komprimieren
Die Erde sollte genug Nährstoffe für das Gemüse bieten, eine luftig-lockere Struktur haben um Staunäße zu vermeiden, dennoch genügend Wasser aufnehmen, damit sie nicht zu schnell austrocknet.
Ob Du eine klassische Erde oder torffreie Alternative einsetzt, macht für das Wachstum kaum einen Unterschied.
Aus unserer Sicht spricht vieles für den Einsatz einer torffreien Alternativerde, daher möchten wir Dir diese Alternative zu den klassischen Erden etwas näher bringen.
Exkurs Hochbeeterde - torffrei oder normal?
Beide Varianten mit und ohne Torf funktionieren gut für die Befüllung eines Hochbeets und den Anbau von Gemüse und Pilzen. Am weitesten verbreitet sind nach wie vor Anzuchterden aus Torf.
Mittlerweile tut sich in diesem Bereich aber etwas und es entsteht immer mehr Bewusstsein für den Rohstoff Torf und die Umstände seiner Gewinnung. Selbst renomierte Hersteller führen mittlerweise Anzucht- und Gemüseerden, welche gänzlich auf Torf verzichten.
Welche Erde soll ich wählen?
Persönlich setzen wir immer auf eine torffreie Alternativerde. Warum?
Der Abbau von Torf greift massiv in die Ökologie unserer Moore ein. Beim Abbau werden diese erst großflächig entwässert, abgetragen und gehen somit für viele Generationen verloren.
Ganz nebenbei gehören Moore zu den größten natürlichen CO2-Speichern und binden ca. doppelt so viel CO2 wie die gesamten Wälder dieser Erde. Beim Abbau gelangt dieses, seit Jahrhunderten gespeicherte Treibhausgas, leider ungehindert in die Umwelt.
Doch diese unnötige Belastung lässt sich leicht durch den Einsatz von torffreien Erden vermeiden.
Mit konventioneller Erde haben wir nie bessere Ergebnisse erzielt, daher ist es für uns nicht schwer gewesen, gänzlich auf torfhaltige Erde zu verzichten.
Wie stehst Du zu dem Thema Torf in Gartenerde? Schreib uns gerne Deine Meinung hier als Kommentar. Wir freuen uns auf Deine Anregungen!
Jetzt braucht es Geduld & Pflege
Ist das Pilzbeet im Hochbeet fertig angelegt und mit Gemüse bepflanzt, braucht es Geduld und Pflege. Während die Pflanzen wachsen und gedeihen, immer größer werden, sieht man vom Myzelwachstum ersteinmal nichts.
Das ist ganz normal, denn der Pilz breitet sich als Myzel erst vollständig versteckt im Substrat aus und sammelt Nährstoffe, bevor dann urplötzlich die Pilze fast über Nacht heranwachsen.
Wann die Pilze im Jahr wachsen, hängt stark von der Sorte und den natürlichen Wetterverhältnissen ab. Austernpilze wachsen häufig im Frühjahr, kühlen Perioden im Sommer und im Herbst.
Pilze bevozugen etwas kühlere Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Dies ist meistens im Herbst gegeben.
Wenn Du das Hochbeet im Frühjahr angelegt hast, wird es bis zum Herbst dauern, bevor die ersten Pilze sichtbar wachsen.
Das Pilzbeet bzw. das Pilzmyzel braucht keine gesonderte Pflege. Kümmer Dich einfach regelmäßig um Deine Pflanzen, dann kümmerst Du Dich auch gleichzeitig gut um das Myzel im Boden.
Ich hoffe, Dir hat dieses Tutorial Pilzbeet im Hochbeet anlegen gefallen. Wenn Du Fragen hast, schreib gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag.
Das gesamte Team der Pilzmanufaktur freut sich über Dein Feedback!
4 Antworten
Austernpilze züchten auf Buchenstammstücken. Wie soll man denn die „Luftfeuchtigkeit“ hochhalten? Aktuell wässere ich halt die Stämme mit Tropfwasserbehältern. Kann man die Stämme auch überwässern?
Hallo Reinhard,
wenn die Erde um die Stämme immer leicht feucht ist, ist das bereits eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit.
Das Wasser verdunstet und es bildet sich ein Mikrohabitat.
Grundsätzlich ist es eher schwierig, Baumstämme wirklich zu überwässern. Sie sollten allerdings auch nicht dauerhaft in einer Pfütze stehen.
Viele Grüße,
Alex
Hallo, habe mich im Mai diesen Jahres an dieser Anleitung orientieren können und mein erstes Hochbeet angelegt.
Vor etwa einer Woche konnte ich das erste Mal ernten, und schon schieben sich am Rand neue Austernpilze hervor.
Es handelt sich um ein Hochbeet mit Bodenkontakt, mehr oder weniger. Als Drainage habe ich alte Dachziegel senkrecht in ein Erdloch eingereiht, darüber ein übriges Plastikgitter, ich hoffe, die Wühlmäuse passen nicht durch. Darüber wie beschrieben die Holzschichten und Pilzbrut aus Buchenholzspänen, allerdings ohne Holzstücke weil keine zur Hand.
Als Substrat die Rasensoden, gefolgt von Gartenerde gemischt mit etwas Torferde weil Geschenk. Dazu Perlit und Kokoshumusziegel, weil übrig und schienir gut geeignet zur Auflockerung bzw. Wasserspeicherung.
Etwas nährstoffarm, aber ich dünge fleissig mit Kaffeesatz, auch wegen Ameisen und Schnecken…
Im Gegensatz zu meiner Eimerkultur im Garten sind diese Pilze bisher unangetastet von Ungeziefer.
Vielen Dank für die Anleitung, hat mir sehr geholfen!
Hallo Schwammal,
vielen Dank für diesen tollen Erfahrungsbericht! 😀 Schön das Dir unsere Anleitung weiterhelfen konnte, dass freut uns sehr zu hören.
Auch weiterhin viel Erfolg bei der Pilzzucht!
Viele Grüße,
Alex